Bergianti – Lambrusco aus der Ebene

Bergianti – Lambrusco aus der Ebene

Gianluca Bergianti ist so etwas wie der Rockstar des Lambrusco. Sein Legenden-Status gründet auf seinen irre präzisen und hochwertigen Weinen, aber auch auf seiner Fähigkeit, dem Lambrusco ein neues Gesicht zu verleihen. Als integrative Figur und erfahrener und reflektierter Lambrusco-Experte ist er Aushängeschild und Anlaufstelle zugleich.

Sozialgenossenschaft

2008 Jahre gründete er nach seinem Studium der Agrarwissenschaften und Önologie mit seiner Frau Simona das Gut Terrevive. Von vornherein war die Biodynamie das Mittel der Wahl. Landwirtschaft im Einklang mit der Natur zu betreiben und diese auch in einem verantwortungsvollen Kreislauf verortet zu verstehen ist für die beiden zentral. So beitreiben die beiden nicht nur ineinandergreifend Weinbau, Tierhaltung und Gemüseanbau. Es spielt auch der soziale Aspekt eine große Rolle: Mit der Gründung einer Sozialgenossenschaft bieten die beiden in Kooperation mit den örtlichen Sozialdiensten auch Ausbildungsmöglichkeiten für benachteiligte Menschen und fördern darüber hinaus das Konzept einer sozialen Landwirtschaft.

Wegweisender Lambrusco

Während Simona – ebenfalls als Agrarwissenschaftlerin - sich um die Landwirtschaft kümmert, ist der Weinbau die Domäne von Gianluca. Seine Weine werden in einem Keller vinifiziert, der von einem in der Nähe gelegenen „Kühlhaus“ aus dem 16. Jahrhundert inspiriert ist. Es handelt sich um einen unter einem aufgeschütteten kuppelförmigen Hügel befindlichen Raum, in dessen Innerem es stabil zwischen 14 und 16°C hat. Ideale Bedingungen also um die hohen Qualitäten, die aus dem Weingarten kommen, in präzise Weine zu verwandeln. Die Gärung ist durch die Bank spontan, die Eingriffe sind minimal (keine Schönung und Filterung, wenig Schwefel). Die Zweitgärung wird aufwändig mit nichts als Süßmost-Reserve gemacht. Generell sind die Weine elegant, griffig, mit knackiger Säure, ordentlich Druck, filigraner Frucht und jeder Menge Charakter.

So etwa der No Autoclave, ein Lambrusco, wie man ihn sich nur wünschen kann: knochentrocken und präzise, mit tiefer, roter Frucht, schöner Saftigkeit und viel Trinkfluss. Außerdem zwei Rosé-Varianten von Lambrusco: den San Vincent und den Perfranco. Der erste ist ein reinsortiger Sorbara und zeigt sich dunkelfruchtig und vollmundig. Der zweite ist aus Salamino di Santa Croce und präsentiert sich zartfruchtig und deutlich heller – sowohl von der Farbe als auch von der Aromatik. Beide sind aber absolut trocken, straff und durch eine elegante Säure bestens strukturiert.


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