Nerello Mascalese, so fein und filigran und doch so profund und vielschichtig, dass man ihn glatt mit den besten burgundischen Pinots und piemontesischen Nebbiolos verwechseln könnte (er teilt sich auch deren leicht transparente granatrote Farbe).
In einer gut einen Hektar großen Parzelle in der Contrada (Lage) Crasà am Nordhang des Ätna wachsen Rori Parasilitis steinalte Reben in Alberello-Erziehung. Sie liefern ihm Trauben, die Substanz und Tiefe haben und die er in einen strahlenden und subtilen Wein verwandelt, den man definitiv zu den feinsten und elegantesten Italiens zählen kann.
Den Untergrund liefert naheliegenderweise Lavagestein, wobei der Boden in der Contrada Crasà älter, weicher und weniger felsig ist als in den anderen Lagen Roris.
Vergoren wird der „Alberello“ spontan in Zementzisternen. Darin findet dann auch der sich über 13 Monate ziehende Ausbau des Weins statt. Der „Alberello“ wird nicht gefiltert und minimal geschwefelt.
Stil
In Italien gibt es unzählige Wein-Blogs. Viele davon sind richtig gut. Manchmal so gut, dass es sich lohnt sie zu zitieren. Auf gustodivino.it wurde Roris Alberello mit so viel Leidenschaft beschrieben, dass ich das hier zumindest auszugsweise wiedergebe.
„Nie laut, wartet der Wein ein wenig bis er von sich erzählt… Jeder Schluck verursacht neue Emotionen, die immer ansprechender und komplexer werden; und ohne dich zu fragen oder sich aufzudrängen, fordert er dich auf weiter zu trinken, um gleich wieder etwas Neues erzählen zu können...
...Die Flasche auszutrinken ist so, wie wenn man ein Buch beendet, das man Seite für Seite verschlungen hat - es lässt einem mit einem subtilen Gefühl der Leere zurück.
In der Nase: Holunderblüten & Veilchen, die an guten Nebbiolo erinnern, Rhabarber, ein wenig Ingwer, aromatische Gewürze, Torf. Kleine rote Früchte deuten sich an, sind aber nicht vorherrschend. Nach ein paar Rotationen des Glases treten Aromen auf den Plan, die an einen Waldspaziergang zwischen Bergpinien erinnern. Man fühlt eine Morgentaufrische, den kalten Nebel, der aus dem Grün der Wälder in Richtung Ätnagipfel aufsteigt. Der Nachgeschmack ist weniger mineralisch als vermutet, aber doch straff, mit den charakteristischen Kapernnoten (!) des Nerello mascalese im Hintergrund. Insgesamt ist der "Alberello" aristokratisch und elegant, mit einem langen, aromatischen und finessenreichen Finish."
Sehr italienisch, sehr schön.
Datenblatt
-
Rebsorten: Nerello Mascalese, bis zu 100 Jahre alte Reben
-
Weingarten: Crasà
-
Lese: Per Hand
-
Vergärung: spontan | wilde Hefen, 3-wöchige Mazeration
-
Ausbau: 13 Monate in Zementzisternen
-
Filtration: nein
-
SO₂: 8 mg/l
-
Alkoholgehalt: 13,5% vol.
-
Verschluss: Naturkorken
-
Trinktemperatur: 16-18°C
-
Perfekte Trinkreife: ab sofort – 2035
-
Inhalt und Preis pro Liter: 0,75 l/(€56/l)
-
Maxime: Alle bei Vinonudo gelisteten Winzer arbeiten in ihren Weingärten mit Kompost, organischem Dünger und natürlichen Präparaten und verzichten auf den Einsatz von Herbiziden, Pestiziden und Kunstdünger.