Dolcetto ist eine fantastische Sorte mit einem entscheidenden Problem: Sie steht im Schatten des Nebbiolo. Ob das nun gerechtfertigt ist oder nicht sei dahingestellt, Fakt ist, dass in Alba und Umgebung jede einigermaßen ordentliche Lage mit Nebbiolo bestockt ist. Für Dolcetto – aber auch für den großartigen Grignolino, für Freisa & Co. – bleiben meist nur die Weingärten, in denen sich Kartoffeln gelegentlich wohler fühlen würden als Reben. Darunter litt in den letzten Jahrzehnten die Qualität und letzten Endes auch irgendwann die Reputation.
Was wirklich in Dolcetto steckt, kann man vor allem in Dogliani und Ovada erfahren. Die zwei kleinen Regionen im südlichen Piemont, die sich quasi ausschließlich dem Dolcetto verschrieben haben, genießen mittlerweile beide DOCG-Status. Ovada ist dann auch die Wahlheimat von Lidia Carbonetti und Paolo Baretta, die 2008 ihr Weingut Rocco di Carpeneto ins Leben riefen und Dolcetto die Sorgfalt und Aufmerksamkeit zukommen lassen, die er verdient.
Im 1,3 Hektar großen Weingarten Vicario wurzeln in einem Lehm-Ton Gemisch die Reben für den Losna, dessen Name auf einem piemontesischen Dialektausdruck beruht und Blitz bedeutet. Die Trauben werden per Hand gelesen und spontan in Edelstahltanks vergoren. Ausgebaut wird der Losna über mindestens 15 Monate in einem Mix aus Tonneux und gebrauchten Holzfässern, was der zur Reduktion neigenden Sorte definitiv guttut. Vor der Füllung erhält der Wein eine kleine Menge SO₂.
Stil
Rocco di Carpenetos Weine zeichnet stets eine lineare und präzise Struktur aus und das ist auch beim Losna nicht anders. Dieser Geradlinigkeit steht ein kompakter, gehaltvoller und konzentrierter Körper gegenüber, der die Frische mit Fülle kombiniert und entsprechend ausbalanciert. Eingebettet in die saftig-dynamische Textur sind Aromen, die Pfeffer, dunkle Beeren wie auch Blütennoten und süße Gewürze suggerieren.
Datenblatt
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Rebsorte: 100% Dolcetto
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Weingarten: Vigna Vicario und Vigna Gaggero. 1970 (Gaggero & Vicario) und 2002 (Vicario) mit Dolcetto bestockt. Beide Weingärten befinden sich auf 270 Metern Seehöhe, und basieren vor allem auf Lehm und Ton, die Pflanzdichte liegt bei 5000 Stöcken pro Hektar bei einem durchschnittlichen Ertrag von 1kg/Stock
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Exposition: Osten
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Lese: Per Hand
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Vergärung: spontan | wilde Hefen, in Stahltanks
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Ausbau: 14 Monate in gebrauchten Tonneaux und Barriques.
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Filtration: nein
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SO₂: < 50mg/l
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Alkoholgehalt: 13% vol
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Verschluss: Naturkork
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Trinktemperatur: 16-18 °C
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Perfekte Trinkreife: ab sofort – 2030
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Inhalt und Preis pro Liter: 0,75 l/(€21,5/l)
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Maxime: Alle bei Vinonudo gelisteten Winzer arbeiten in ihren Weingärten mit Kompost, organischem Dünger und natürlichen Präparaten und verzichten auf den Einsatz von Herbiziden, Pestiziden und Kunstdünger.