Grüner Veltliner ist keine Monopolsorte Niederösterreichs. Ist sie im Grunde nie gewesen - es wirkt halt aufgrund der ganzen DAC Geschichten so, als könnte man Grünen Veltliner südlich der Wiener Stadtgrenze abhaken und qualitativ vergessen. In der Zwischenzeit gibt es freilich ein gutes Dutzend, bis ins Südburgenland hinabführende Gegenbeweise und Georg Schmelzers Interpretation der Rebsorte ist einer davon.
Der wächst, anders als man das gewohnt ist, nicht auf Urgestein und nicht einmal auf Kalk, sondern auf den sandigen Schwemmlandböden des Golser Ufers des Neusiedlersees. Sand, meint Fabio Pracchia, einer der besten Fachautoren Italiens, hat allerdings den großen Vorteil, dass er Wasser gut ableitet, die Säure lebendig und die Trauben frisch hält (ein Grund, warum es in der brütend heißen und völlig platten Ebene der emilianischen Pianura Padana möglich ist, total vitalen Lambrusco zu keltern).
Dass auch der Rest passt, dafür sorgen die mittlerweile 30-jährige Erfahrung von einem der eigenwilligsten und besten Winzer des Burgenlands, alte Reben, biodynamische Bewirtschaftung, eine interventionsfreie Vinifikation und ein behutsamer Ausbau in Edelstahltanks.
Stil
Offen, vibrierend und geprägt von tiefer Frucht und feiner Würze. Mit ordentlichem Säurekern, einer dichten und warmen Textur, viel Kraft bei wenig Alkohol. Hat Temperament, Finesse, Trinkfluss und ein elegantes und saftiges Finish.
Datenblatt
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Rebsorte: Grüner Veltliner
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Weingarten: Reitacker
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Lese: Per Hand
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Vergärung: spontan | wilde Hefen
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Ausbau: in Edelstahltanks
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Filtration: nein
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SO₂: ungeschwefelt
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Alkoholgehalt: 11,5%
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Verschluss: Schraubverschluss
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Trinktemperatur: 10-12 °C
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Perfekte Trinkreife: ab sofort – 2025
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Inhalt und Preis pro Liter: 0,75 l/(€18,5/l)
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Maxime: Alle bei Vinonudo gelisteten Winzer arbeiten in ihren Weingärten mit Kompost, organischem Dünger und natürlichen Präparaten und verzichten auf den Einsatz von Herbiziden, Pestiziden und Kunstdünger.