Lambrusco ist ein einziges großes Missverständnis, das sich in mehrere kleine auffächert. Eines der kleineren ist beispielsweise, dass Lambrusco gleich Lambrusco ist, soll heißen, aus einer einzigen Rebsorte gekeltert wird. Stattdessen ist Lambrusco eine Rebsortenfamilie, die aus vielen unterschiedlichen Mitgliedern besteht, die miteinander – wie es bei den meisten Familien der Fall ist – nicht allzu viel miteinander zu tun haben.
Möglicherweise ist Lambrusco sogar die älteste, noch heute existierende Rebfamilie Italiens – erwähnt wurde sie jedenfalls schon von Cato in De agri cultura vor über 2000 Jahren. In ihrer Blüte im 17. Jahrhundert dürfte sie gut 50 Angehörige (und unzählige Biotypen) gezählt haben. Heute sind davon ca. 15 übriggeblieben (und wer in die Emilia kommt, sollte unbedingt so viel wie möglich davon zu probieren).
Gianluca Bergiantis Rosso besteht zu 80% aus Salamino di Santa Croce. Die Sorte vereint die Eleganz und Zartheit des Lambrusco Sorbara (aus dem die übrigen 20% sind) und die Kraft und den Körper des Lambrusco Grasparossa, der Lambruscosorte, die man normalerweise in den Hügeln südlich von Modena antrifft.
Gianluca vergärt den Rosso traditionell ein zweites Mal in der Flasche, allerdings als Spumante und mit einer, für einen Lambrusco, erstaunlich langen Zeit auf der Hefe.
Stil & Aromen
Dunkelvioletter Schaum, feinkörnige Perlage. Riecht nach Waldbeeren, Lakritze und frischen Kräutern. Macht vom ersten Schluck weg Dampf. Hat Power und Eleganz. Die Säure belebt und gibt Richtung. Perfekt ausgewogen. Zeigt auch nach sechs Jahren in der Flasche keinen Hauch von Müdigkeit.
Datenblatt