Isabelle Legeron, die umtriebige Veranstalterin der Raw, der größten Messe für Naturweine hat mit dem unbefangenen Gaumen einer Französin im letzten Kapitel ihres absolut lesenswerten Buches Natural Wine genau zwei Blaufränkischempfehlungen ausgesprochen. Beide wurden erstaunlicherweise nicht in burgenländischen, sondern in steirischen Kellern gekeltert.
Einer der beiden von Legeron erwähnten Keller gehört Roland Tauss, der sich, ein paar Kilometer von der slowenischen Grenze entfernt, auf den Steilhängen des Hohenegg seit Jahren mit Blaufränkisch beschäftigt. Seiner Ansicht nach passt die Sorte bestens in die von Kalk geprägten Opok-Böden seiner Weingärten und auch klimatisch scheint die Positionierung zwischen dem warmen, mediterran geprägten Süden und dem kühlen alpin beeinflussten Norden dem Gedeihen der Sorte gutzutun.
Roland Tauss bewirtschaftet seine Blaufränkisch-Rebfläche aufgrund ihrer Steilheit (bis zu 50% Hangneigung) fast ausschließlich manuell.
Im Keller wurden die Trauben spontan in einem Maischebehälter vergoren. Nach einer groben Klärung wurde der Wein in gebrauchten Holzfässern über zwei Jahre ausgebaut und vor der Füllung weder gefiltert noch geschwefelt.
Stil
Mineralisch, offen, mit Biss. Kühle, knackige Frucht gibt den Ton an, ergänzt von erdigen und dunkelwürzigen Noten. Der Körper ist straff, dicht und engmaschig, das Gefühl am Gaumen frisch, klar und puristisch. Hat trotz seiner Eleganz ordentlich Power.
Datenblatt
-
Rebsorte: Blaufränkisch
-
Weingarten: Hohenegg, bis zu 50% Hangneigung; Boden: Opok
-
Lese: Per Hand
-
Vergärung: spontan | wilde Hefen
-
Ausbau: über zwei Jahre in gebrauchten Holzfässern
-
Filtration: nein
-
SO₂: mit 10 mg/l geschwefelt
-
Alkoholgehalt: 12 % vol.
-
Verschluss: Naturkorken
-
Trinktemperatur: 16-18 °C
-
Perfekte Trinkreife: ab sofort – 2028
-
Inhalt und Preis pro Liter: 0,75 l/(€31,87/l)
-
Maxime: Alle bei Vinonudo gelisteten Winzer arbeiten in ihren Weingärten mit Kompost, organischem Dünger und natürlichen Präparaten und verzichten auf den Einsatz von Herbiziden, Pestiziden und Kunstdünger.