Nerello Mascalese

Die große Sorte des nordöstlichen Siziliens hat ihren Namen von der zwischen Catania und dem Meer liegenden Ebene Mascali. Dort gibt es sie zwar noch, ihre wichtigsten Anpflanzungen befinden sich allerdings eine gute Autostunde entfernt und ein paar Hundert Höhenmeter weiter oben, an den Hängen des Ätna. Und zwar schon seit geraumer Zeit, wie eine Vielzahl noch existierender Reben bezeugt, die in der Vorreblausära gepflanzt wurden und heute noch in Ertrag stehen. Die Phylloxera vastatrix, die elende Laus, die sich zwischen 1865 und 1920 durch zigtausende Weingärten fraß und dabei nahezu den kompletten Rebbestand Europas vernichtete, erklomm den Ätna nie – weshalb die Rebanlagen am Vulkan oft uralt sind und zu den wenigen weltweit zählen, die ohne amerikanische Unterlagsreben auskommen (die, in allen anderen Regionen, die finale Lösung des Reblausproblems war). 

Im Idealfall sind die aus der Rebsorte und meist mit ein paar Prozent Nerello Cappuccio gekelterten Weine elegant, mineralisch und feingliedrig, kühl-strukturiert, und von glasklaren Aromen getragen, die sich oft aus roten Beeren, Kirschen und Weichseln, Tabak, Leder, Rauch, Blütennoten, Kräutern und Steinen zusammensetzen.  Keine andere italienische Sorte macht derzeit mehr Schlagzeilen als Nerello Mascalese. Die weltweite Kritikerschaft ist für gewöhnlich begeistert und bescheinigt ihr an Pinot Noir und Nebbiolo erinnernde Eigenschaften. Wir sind während vieler Verkostungen  in den letzten Jahren nicht immer so euphorisch gewesen. Manchmal schienen uns die Weine zu alkoholisch, andere Male zu wenig druckvoll, zu ungenau oder behäbig. Wie auch immer. Nach langer Suche glauben wir, mit SRC das Weingut gefunden zu haben, das unsere Vorstellungen von Nerello Mascalese auf den Punkt bringt.

SRC 

Aldo Viola  

ps: Aldo hat im äußersten Westen der Insel ebenfalls ein paar Reihen Nerello Mascalese stehen, die seinem formidablen Moretto zusätzliche Aromen und Finesse verleihen..