Der Weingarten für den Stiolorosso befindet sich unweit von Modena mitten in der emilianischen Tiefebene. Weinbau wird hier seit dem Mittelalter betrieben, man befindet sich mehr oder weniger in der Urzone des Lambrusco. Neben dem Weingarten steht ein großes Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, in dem bis vor Kurzem Gabriele Ronzoni wohnte. Mit dem Stiolorosso vinifizierte er einen der paradigmatischen Lambrusco der Emilia. Konzessionen an eine önologische Moderne machte er nie. Er wollte mit seinem Wein vielmehr die lange Geschichte des Lambrusco nacherzählen. Dafür verwendete er alte Vinifikationstechniken und drei Rebsorten, die seit jeher mit der Ebene verbunden sind – die rustikale und dunkle Ancellotta, die filigrane und elegante Sorbara und die hochqualitative, heute aber kaum noch vorzufindende Uva Oliva.
Als Gabriele bereits über 80 war und seine Kräfte langsam nachließen, suchte er in der näheren Umgebung einen Winzer der seine Ansichten teilte. Fündig wurde er in der Person von Gianluca Bergianti. Der setzt nunmehr seit einigen Jahren die Arbeit ganz in seinem Sinne fort.
Die Trauben werden separat und per Hand gelesen. Die erste Gärung geht spontan über die Bühne. Die zweite Gärung findet in der Flasche statt. Degorgiert wird – wie es die Tradition will – nicht.
Stil
Dunkler, purpurfarbener Schaum. Riecht nach Eisen, Erde, Dörrzwetschken und Oliven. Ist ausgewogen, erfrischend und einnehmend. Hat Druck und Zug. Eignet sich bestens als belebender Begleiter zu eher deftigen Speisen. Macht aber auch für sich alleine beste Figur. Endet lang, dynamisch und dunkel.
Datenblatt
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Rebsorte: Ancellotta, Uva Viola, Lambrusco Sorbara
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Weingarten: in Stiolo, ca. 1,3 ha groß, 65 Jahre alte Reben
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Lese: Per Hand
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Vergärung: spontan | wilde Hefen, 3 Tage Schalenkontakt
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Ausbau: 6 Monate im Edelstahl, Zweitgärung in der Flasche
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Filtration: nein
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SO₂: 25 mg/l
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Alkoholgehalt: 12% vol.
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Verschluss: Kronenkork
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Trinktemperatur: 8-10 °C
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Perfekte Trinkreife: ab sofort – 2028
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Inhalt und Preis pro Liter: 0,75 l/(€28,62/l)
- Alle bei Vinonudo gelisteten Winzer arbeiten in ihren Weingärten mit Kompost, organischem Dünger und natürlichen Präparaten und verzichten auf den Einsatz von Herbiziden, Pestiziden und Kunstdünger.