Hintergrund
Frühroter Veltliner liegt, trotz seines vermeintlich klingenden Namens, in der Hitparade österreichischer Rebsorten irgendwo zwischen Goldburger und Sämling - also ziemlich weit hinten. Die damit bestocke Fläche ist zwischen 1999 und 2015 um fast 50% zurückgegangen und wenn man sich so umschaut, gibt es auch wenig Gründe, warum es anders sein sollte. Wenn er überhaupt noch in Flaschen abgefüllt wird und nicht als Schankwein über den Tresen geht, ist er dünn, fad und bestenfalls von ein paar Reinzuchthefen auf zuckerlfruchtig getrimmt.
Inmitten dieser Belanglosigkeiten gibt es allerdings eine große Ausnahme, die alle Urteile über Frühroten Veltliner relativiert. Georg Schmelzers maischevergorenes Meisterwerk zeigt, was passiert, wenn man sich der Sorte mit einem anderen Blickwinkel nähert und Attribute betont, die bisher im Verborgenen lagen.
Abgesehen davon, dass Schmelzer seinen Reben ein Umfeld geschaffen hat, dass die Gesundheit und Ausdruckskraft der Beeren in den Mittelpunkt rückt, scheint der Sorte auch eine interventionsarme Vinifikation (Spontangärung/keine Temperaturkontrolle) und ein langer Kontakt mit ihren Schalen gut zu tun. Nach der Maischegärung baut er seinen Frühroten Veltliner in Holzfässern aus und füllt ihn ungefiltert und ungeschwefelt ab.
Stil
Reife Zitrusfrüchte und Kräuternoten. Balsamisch, weich und vielschichtig. Eine feine Gerbstoffstruktur bündelt Körper und Aromen und unterstützt die eher milde Säure. Die Textur ist stoffig und warm und die Struktur geradlinig und druckvoll. Fließt ruhig und lang über den Gaumen.
Datenblatt
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Rebsorte: Frühroter Veltliner
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Weingarten: Setzluss, am Abbruch der Parndorfer Platte, Sand & Kalk
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Lese: Per Hand
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Vergärung: spontan | wilde Hefen, mit 8-wöchigem Schalenkontakt
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Ausbau: über 18 Monate in gebrauchten Holzfässern
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Filtration: nein
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SO₂: ungeschwefelt
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Alkoholgehalt: 13,5%
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Verschluss: Naturkorken
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Trinktemperatur: 10-12 °C
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Perfekte Trinkreife: ab sofort – 2028
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Inhalt und Preis pro Liter: 0,75 l/(€32,37/l)
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Maxime: Alle bei Vinonudo gelisteten Winzer arbeiten in ihren Weingärten mit Kompost, organischem Dünger und natürlichen Präparaten und verzichten auf den Einsatz von Herbiziden, Pestiziden und Kunstdünger.