Carmenère stammt eigentlich aus dem Bordeaux. Dort machte die rote Rebsorte lange Zeit Cabernet Sauvignon qualitativ die Pole Position streitig, ehe sie als Konsequenz der Reblausinvasion und der Schwierigkeit, geeignete Unterlagsreben für sie zu finden, komplett aus den Weingärten der französischen Edelregion verschwand. Heute findet sie sich vor allem in Chile, wo sie einst – mit Merlot verwechselt – versehentlich ausgepflanzt wurde; und, man lese und staune, im Veneto, genauer in den Colli Berici und Colli Euganei, wohin sie nach Italien heimkehrende Arbeitsmigranten brachten.
Bei Filippo Gamba wurzeln sie an den Ausläufern eines kalkdurchsetzten Westhangs der Colli Euganei und reifen dort bis Mitte Oktober. Dann werden die Trauben per Hand gelesen und ganz klassisch und unter Einhaltung des Regulativs von vinnatur vinifiziert. Der Ausbau erfolgt über 14 Monate in Zementzisternen, ehe der Wein ungefiltert gefüllt wird.
Carmenère ist dunkelfruchtig, kräuterig und ein wenig pfeffrig. Filippos Version macht da keine Ausnahme. Er ist erstaunlich niedrig im Alkohol und dabei doch stoffig, tiefgründig und substantiell. Die Tannine sind rund und samtig und fördern im Verbund mit einer bestens ausbalancierten Säure eine durch und durch harmonische Textur.
Datenblatt
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Rebsorte: Carmenere
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Weingarten: von Kalk durchsetzter Westhang, 20 Jahre alte Reben
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Lese: Per Hand
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Vergärung: spontan | wilde Hefen, ca. 20 Tage auf der Maische
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Ausbau: 14 Monate in Zement
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Filtration: nein
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SO₂: < 25mg/l
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Alkoholgehalt: 12,5% vol.
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Verschluss: Naturkorken
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Trinktemperatur: 16-18 °C
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Perfekte Trinkreife: ab sofort – 2027
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Inhalt und Preis pro Liter: 0,75 l/(€18,25/l)
- Alle bei Vinonudo gelisteten Winzer arbeiten in ihren Weingärten mit Kompost, organischem Dünger und natürlichen Präparaten und verzichten auf den Einsatz von Herbiziden, Pestiziden und Kunstdünger.