Traminer


Roter, Gelber & Weißer Traminer und Gewürztraminer sind allesamt genotypisch gleich (d.h. dass sie im Grunde die gleiche Rebsorte sind, auch wenn sie als unterschiedliche Rebsorten angeführt werden), weshalb ihnen auch gemeinsame Eigenschaften eingeschrieben sind: Zum einen sind sie hocharomatisch (Rosen, Litschi, Lilien, Marzipan, Zimt, Pfeffer, exotische Früchte, Quitten und so weiter). Man mag das mögen oder nicht, spektakulär ist es allemal. Zum anderen sind sie hochalkoholisch bei generell niedriger Säure. Die Folge sind fast immer Weine, die lasch und schwer in einem unbekömmlichen Ungleichgewicht gefangen sind und die selbst den größten Liebhabern der asiatischer Küche (zu der Traminer, seit ihrer Etablierung im mitteleuropäischen Raum kompromisslos empfohlen wird) irgendwann bei Hals, Nasen und Ohren herauskommen müssen.  

Es gibt allerdings drei Möglichkeiten, um Traminer zu mehr Gleichgewicht und Trinkfluss zu verhelfen. Entweder man liest früher als der Rest und achtet darauf nur kerngesundes und knackiges Material in die Presse zu bekommen; oder man lässt den Wein ein paar Tage auf der Maische und die Tannine den Part der Säure übernehmen. Oder aber man geht in die Höhe und holt sich in frischer Bergluft ein paar Gramm Säure mehr. 

Den ersten Weg haben Semikolon, den zweiten Roland Tauss, HP Harrer und Martin Gojer (Pranzegg), den dritten Weg Christian Kerschbaumer (Garlider) eingeschlagen.


Tauss Roter Traminer

→ Pranzegg GT

HP Harrer Traminer