Ungeschwefelte Weine
Die wesentlichen Gründe, warum Schwefeldioxid Wein hinzugefügt wird, kann man in drei Punkten zusammenfassen: Zum einen bietet SO₂ Schutz vor unerwünschter Oxidation, zum anderen stabilisiert es das rege mikrobiologische Leben im Wein und zu guter Letzt verhindert es die Ausbreitung von Gerüchen, die während der Gärung entstehen können.
Die entscheidenden Aspekte, warum manche Winzer SO₂ dennoch nur in mikroskopischen Mengen einsetzen – und es macht einigen gewaltigen Unterschied, ob ein Wein 12, 20, 50 oder, immer noch erlaubt 150mg/l enthält – oder komplett darauf verzichten sind gleichfalls vielfältig. Jenseits – durchaus berechtigter – ideologischer Gründe, geht es vielen darum, die „Bekömmlichkeit“ ihrer Weine zu erhöhen und den Ursprungsgedanken zu betonen. Zudem sind minimal geschwefelte oder ungeschwefelte Weine unserer Ansicht nach fast immer offener, zugänglicher und vitaler als kräftiger geschwefelte.
Richtig gute ungeschwefelte Weine zu produzieren ist eine hohe Kunst. Dafür braucht es eine Menge Erfahrung und absolut perfektes Traubenmaterial. Hat man beides entstehen jedoch oft Weine, die das sensorische Spektrum ihrer Rebsorten bis ins Detail ausloten und dabei ausdrucksstark und präzis von ihrer Herkunft erzählen.